Vom Denken, Sprechen und Verstehen
Sprache trägt unsere Individualität, unsere Biografie. Sie formt und spiegelt uns und unsere Erfahrungen, Überzeugungen und Prägungen. Selbst die stillen Momente vermag sie zu füllen, reden wir doch mit niemandem mehr als mit uns selbst. Sprechen und denken ermöglichen Reflexion und Verständnis. Die Bedeutung der Sprache ist für uns als Menschen, als Spezies und als Individuen daher unvergleichlich: Wir nutzen sie um Fragen zu stellen und Probleme zu lösen, um uns Ausdruck zu verschaffen und Verständnis zu erzeugen, um uns selbst und andere zu begreifen und sogar um Emotionen, Empfindungen und Gefühle auszulösen.
Die passenden Worte finden – eine Herausforderung
Etymologisch kommt das Wort „Emotion“ vom lateinischen „emovere“, was so viel bedeutet wie „heraus bewegen, in Bewegung versetzen“. Genau das vermag Sprache. Worte vermögen es, Gefühle zu transportieren und Konzepte und Ideen zum Leben zu erwecken. Sprache löst etwas aus, bewegt uns und schafft es sogar, die individuelle, subjektive menschliche Erfahrung, nicht nur nachvollziehbar, sondern auch erleb- und erfahrbar zu machen. So kann ein Gedicht, eine Erzählung oder ein Songtext ein eigenes Gefühl so treffend beschreiben, dass man es sofort fühlt. Eine überwältigende und verbindende Erfahrung die eigenen Emotionen durch die Worte eines anderen nachzuempfinden und sie so zu teilen.
Ebenso kann die präzise, nachvollziehbare Beschreibung eines Konzepts, einer Theorie eine vollkommen neue Welt eröffnen. Die passenden Worte sind in der Lage, die Grenzen der eigenen Welt zu sprengen, sich selbst tiefer hinein zu denken und zu fühlen.
Ein aktuelles Beispiel ist die Gendersprache. Erst die sprachliche Auseinandersetzung mit dem Konzept von Geschlechtern als Spektrum, ohne dies werten zu wollen, ermöglicht die gedankliche Auseinandersetzung mit dem Konzept. Und es ermöglicht uns allen die Auseinandersetzung mit der Lebensrealität all derer, die sich eben nicht als „männlich“ oder „weiblich“ zugehörig fühlen und/oder definieren lassen. Sprache schafft und spiegelt Realität.
Für den Gelehrten Wilhelm von Humboldt war Sprache das „formative, ordnende Organ des Denkens“, der Philosoph Ludwig Wittgenstein bemerkte ihre individuelle und zugleich universelle Bedeutung für die Grenzen der Welt. Doch wie findet man die „passenden Worte“?
Formale Kriterien schaffen neue Einblicke
Ende des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Ansatz einer formal-quantitativen Sprachanalyse. Demnach verwenden Menschen mit unterschiedlichen Prägungen und Verhaltenstendenzen auch Sprache, formal und strukturell, unterschiedlich. Auf Basis dieses Ansatzes entwickelte sich letztlich die Idee einer wissenschaftlichen Messbarkeit von Sprache in Bezug auf ihre Wirkung. Im Rahmen der größten wissenschaftlichen Studie ihrer Art wurden Sprache, Psychologie und KI miteinander verknüpft – so entstand Emotion Analytics, eine KI-Lösung, die Sprache anhand formaler Kriterien analysiert und ihre Wirkung messbar macht. Das menschliche Erleben von Sprache, die Psychologie, ja die Emotionalität in Sprache wird sichtbar, dadurch reflektierbar und in letzter Konsequenz auch veränderbar.
Wenn sich also ein CEO im Rahmen eines groß angelegten Transformationsprozesses fragt, ob die eigene Kommunikation entsprechend optimistisch, visionär und handlungsorientiert wirkt - denn das sollte sie - gibt es heute die Möglichkeit, die Wirkung der Kommunikation mit Emotion Analytics zu ermitteln und sie gegebenenfalls zu verändern. Natürlich kann VIER Emotion Analytics auch messen, welche Kundenansprache für welche Personengruppe besonders erfolgreich ist, ob und wie die gewünschten Markenwerte gelebt und kommuniziert werden und aus welchen Kommunikationsprofilen sich ein erfolgreiches Team zusammensetzt. Emotion Analytics gibt konkrete Hinweise darauf, welche der veränderbaren Parameter in Sprache wie trainiert werden können und ermöglicht so eine individuelle Entwicklungsperspektive. Es wird ein gezielter Reflexions- und Veränderungsprozess aus Denken, Sprechen und Schreiben angestoßen. Das kann alte Verhaltens- und Wirkungsmuster aufbrechen und zu mehr Zufriedenheit, Verständnis und Erfolg führen - auf beiden Seiten!