Aber was bedeutet eigentlich "omni-modal"? Ursprünglich wurden LLMs darauf trainiert, Sprache zu analysieren: Grammatik, Bedeutung, Kontext. Doch durch neue Algorithmen und riesige Trainigsdatenmengen haben sich diese Modelle weiterentwickelt. Heute können sie auch visuelle und akustische Informationen verarbeiten. Anders gesagt: Künstliche Intelligenz denkt nicht mehr nur in Worten – sie sieht, hört und spricht. Das eröffnet neue Dimensionen der Interaktion, denn komplexe Informationen können nun medienübergreifend interpretiert und genutzt werden. Wie profitieren wir davon im Alltag? Fünf Beispiele aus der Praxis:
Wer hat gewonnen?
Kniffel-Abende sind gesellig – aber das Punktezählen am Ende? Eher lästig. Ein Foto des ausgefüllten Spielzettels reicht, und die KI übernimmt: Sie erkennt die Zahlen, rechnet automatisch alle Kategorien zusammen und zeigt an, wer gewonnen hat. Kein Streit mehr um Rechenfehler, keine Diskussion über Bonuspunkte – einfach Klarheit. Und mehr Zeit für die Revanche.
Sehenswürdigkeiten im Urlaub erkennen
Sie stehen vor einem beeindruckenden Bauwerk und fragen sich, was es damit auf sich hat? Ein Foto genügt – die KI liefert Ihnen geschichtliche Hintergründe, kulturelle Fakten und Anekdoten.
Sprachbarrieren waren gestern
Im Ausland nach dem Weg fragen oder im Restaurant die Speisekarte verstehen? Kein Problem mehr. Einfach die Frage ins Handy sprechen – die KI erkennt Ihre Stimme, übersetzt in Echtzeit in die gewünschte Sprache und spricht die Übersetzung klar und deutlich aus. So wird aus „Wo ist der nächste Bahnhof?“ auf Spanisch ein flüssiges ¿Dónde está la estación de tren más cercana? – perfekt ausgesprochen. Verständigung ganz ohne Sprachkurs – und mit einem Lächeln auf beiden Seiten.
Was koche ich heute?
Sie werfen einen Blick in den Kühlschrank, machen ein Foto Ihrer Zutaten – und die KI schlägt passende Rezepte vor. Ganz ohne zusätzlichen Einkauf.
Visitenkarten digitalisieren
Nach einem Geschäftstreffen einfach die Visitenkarte abfotografieren – die KI liest die Daten aus und überträgt sie direkt in Ihre Kontakte oder zeigt die LinkedIn-Profile an.
Fazit: KI spricht jetzt alle Sprachen – auch Bild und Ton
Omni-modale KI ist mehr als ein technologischer Meilenstein – sie verändert, wie wir mit digitalen Systemen kommunizieren. Vom beruflichen Alltag bis zur Freizeit, von der Einkaufsberatung bis zur Reisebegleitung: KI-Modelle, die Bilder, Töne und Sprache verarbeiten können, eröffnen ganz neue Möglichkeiten. Und das ist erst der Anfang. In Zukunft wird Künstliche Intelligenz noch stärker mit uns und unserer Umwelt verschmelzen.
Dies alles sind natürlich recht einfache Beispiele, mit denen man sein eigenes Köpfchen durchaus selbst beschäftigen kann (und vielleicht auch sollte). Aber es zeigt, welche ungeheuren Möglichkeiten Omni-modale-KI eröffnet. Alles nur Text? Ganz sicher nicht mehr!
Autor: Steffen Eichenberg, VIER Head of Software Engineering