Susanne Feldt: Hallo Ralf Mühlenhöver, kannst du uns mehr über die Vision von VIER erzählen?
Ralf Mühlenhöver: Sicher. Die VIER GmbH ist ein Zusammenschluss von sechs Unternehmen, die sich auf Kommunikationstechnologie spezialisiert haben. Durch die Fusion verschiedener Technologien und Schwerpunkte, z. B. Chat- und Voicebots, Cloud Contact Center, Sprach- und Emotionsanalyse, usw. können wir eine nahtlose und intelligente Kommunikationsplattform anbieten. Wir unterscheiden uns von den typischen US-Anbietern insbesondere durch die Nutzung einer eigenen privaten Cloud in Deutschland, statt auf Hyperscaler zu setzen. Dies gewährleistet nicht nur eine höhere Datenkontrolle und -sicherheit im Einklang mit den deutschen und europäischen Datenschutzbestimmungen, sondern bietet auch eine optimierte Leistung, niedrigere Latenzzeiten und eine engere Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. Durch diese strategische Entscheidung positioniert sich VIER als vertrauenswürdiger und regional verankerter Technologiepartner. Hier auf der "Communicate!" wollten wir zeigen, wie Fachhändler und Systemintegratoren von unserer innovativen KI-Plattform profitieren können und wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte.
Susanne Feldt: Daniel Pohlmann, wie positioniert sich PMG in dieser Zusammenarbeit?
Daniel Pohlmann: PMG ist ein Unternehmen im Bereich Telekommunikation und neuer Medien. Wir kombinieren Technologie und Design durch professionelle Beratung, Cloud-Angebote und kreativen Audioservices. Hierdurch wird Telefonie effizient optimiert, modernisiert und wertschätzend gestaltet. Wir haben bereits vier Innovationsauszeichnungen erhalten und sind sowohl als beste Telefonanlage wie bester Händler ausgezeichnet worden. Mit 3.000 Kunden und täglich 1 Million Hörerkontakten gelten wir seit 1996 als Vorreiter für akustische Kommunikation und Markenführung und positionieren uns als akustische Unternehmensberatung. Mittlerweile gehören wir zu den Marktführern für anspruchsvolle Telekommunikationsprojekte insbesondere in medizinischen Fachbereichen, in Deutschland. PMG hat immer nach innovativen Lösungen im Kommunikationsbereich gesucht. Die VIER Plattform bietet vielseitige Möglichkeiten, unser Produktportfolio und Dienstleistungen zu erweitern und unseren Kunden großartige Mehrwerte zu bieten. Während der Veranstaltung haben wir erörtert, wie Cloud-Anbieter wie VIER mit Fachhändlern und Systemintegratoren zusammenarbeiten können, um gemeinsam zu wachsen.
Susanne Feldt: Während wir uns immer tiefer in die transformative Welt der KI vertiefen: Daniel, kannst du bitte näher auf die Positionierung von PMG in dieser Landschaft eingehen, insbesondere mit Schwerpunkt auf deren Anwendung im Gesundheitswesen?
Daniel Pohlmann: Selbstverständlich. Bei PMG steht die Mission im Mittelpunkt Technologien zu nutzen, um Telekommunikation durch innovative Lösungen stimmiger zu machen und Branchen mit einem hohen Anrufaufkommen näher zu bringen. Im Augenblick erleben wir einen Paradigmenwechsel der sehr stark im Gesundheitswesen, und dort hauptsächlich von künstlicher Intelligenz angetrieben wird.
Das Gesundheitswesen, zu dem Kliniken, Praxen und andere medizinische Einrichtungen gehören, steht vor einer Revolution, die von KI angetrieben wird. Zum Beispiel haben jüngste Durchbrüche den tiefgreifenden Einfluss der KI auf die Verbesserung der Patientenversorgung, der diagnostischen Genauigkeit und der Behandlungsmethoden hervorgehoben. Ein Beispiel ist, wie KI routinemäßige Anfragen automatisieren kann, wodurch Gesundheitsfachleute sich auf komplexere Fälle konzentrieren können, was letztendlich die Ergebnisse für die Patienten verbessert[1].
Die Integration von KI im Gesundheitswesen begegnet auch Herausforderungen wie Erklärbarkeit und Interpretierbarkeit, Schätzung von Vorurteilen und dem entscheidenden Aspekt des Datenschutzes[3]. Es gibt bereits zahlreiche reale Beispiele, von Diagnostik bis Patientenmanagement, die das Potenzial von KI zeigen, Gesundheitsfachleuten im gesamten Versorgungskontinuum zu unterstützen[4].
Wir bei PMG glauben, dass die transformative Kraft von KI im Gesundheitswesen nicht nur eine Frage der Technologie ist: Es geht darum, menschliche Fähigkeiten zu verbessern. Es geht darum, Ärzten zu helfen, genauere Diagnosen zu stellen und das medizinische Fachpersonal für eine effizientere Patientenversorgung und deren Abläufe zu sorgen. Bill Gates sagte einmal, dass KI so revolutionär sei wie Personalcomputer, Handys und das Internet[2]. Wir teilen diese Meinung. Wir sehen KI nicht nur als technologischen Fortschritt, sondern als Katalysator, der das Gesundheitswesen neu definieren kann und es patientenzentrierter, effizienter und für Mitarbeiter durch zurückgewonnene Zeit in vielen Bereichen angenehmer macht und für Entlastung sorgt. Abschließend ist unser Ziel, an vorderster Front dieser Innovationen zu stehen, Partnerschaften mit Gesundheitseinrichtungen einzugehen und sicherzustellen, dass das immense Potenzial von KI effektiv und ethisch genutzt wird. Wir investieren nicht nur in eine Technologie; wir investieren in die Zukunft des Gesundheitswesens und damit in das Wohl der Menschheit.
Susanne Feldt: In Deutschland betrachtet man den Einsatz von KI oft skeptisch, nicht nur, aber gerade auch im Gesundheitswesen. Ralf, wie siehst du das?
Ralf Mühlenhöver: Es ist wahr, dass in Deutschland eine gewisse Skepsis gegenüber der Anwendung von KI besteht, insbesondere im Gesundheitswesen. Trotzdem zeigt eine aktuelle Studie, dass 7 von 10 Deutschen sich KI-Unterstützung in Kliniken und Praxen wünschen[5], was darauf hinweist, dass das Bewusstsein und das Verständnis für die Vorteile von KI wächst. Es ist wichtig, die Öffentlichkeit über die positiven Auswirkungen und ethischen Richtlinien im Umgang mit KI im Gesundheitsbereich aufzuklären. Auf diese Weise können wir Vorbehalte abbauen und das volle Potenzial von KI nutzen, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern. Zudem sehen wir im Gesundheits- und Pflegebereich den massiven Fachkräftemangel ja selbst jeden Tag. Hier kann KI und Automatisierung helfen, Personal zu entlasten. Wie das passiert? Nun, z.B. indem Routineaufgaben voll oder teilweise automatisiert werden, wie die Erstellung von Dienstplänen, die Zeiterfassung, die Dokumentation von Tätigkeiten, usw. Heute ist es schon Standard, dass in Arztpraxen ein sogenanntes „Rezepttelefon“ angeboten wird. Dies ist allerdings meistens nur ein Anrufbeantworter, der dann abgehört wird und die medizinische Fachangestellte den Inhalt dann manuell in das Arzt-Informations-System eingeben muss. Das geht natürlich viel einfacher und schneller, wenn die Maschine diesen Vorgang komplett selbst erledigt. Das gleiche gilt für die Terminvergabe. Ach, mir fallen hier wirklich zahlreiche Aufgaben ein, bei denen Patienten, Angehörige, aber auch Mitarbeitende entlastet und sogar durch die Qualität und Geschwindigkeit der Verarbeitung begeistert werden können.
Susanne Feldt: Kommen wir zurück zur Veranstaltung: Ihr habt einen Workshop vor Ort durchgeführt - was waren die Höhepunkte?
Ralf Mühlenhöver: Einer der Hauptpunkte war, wie KI die Effizienz in Kommunikationsprozessen steigern kann. Mit unserer Plattform können Routinefragen automatisch beantwortet werden, sodass mehr Zeit für komplexe Aufgaben bleibt. Ein weiterer wichtiger Aspekt war, wie Fachhändler und Integratoren unsere Lösungen in ihre Angebote integrieren können. Hier sehen wir ein enormes Potential in der Zusammenarbeit, denn wir als VIER können uns darauf konzentrieren, die beste Plattform für die Kommunikation mit Unternehmen zu bauen, während die Partner vor Ort durch den engen Kontakt zu unseren gemeinsamen Kunden auf die individuellen Wünsche eingehen können. Dies verlängert die Wertschöpfungskette bei unseren Vertriebs- und Integrationspartnern enorm, sei es im Bereich der Beratung, der Systemintegration, Konfiguration, Service, usw.
Daniel Pohlmann: Von unserer Seite als akustische Unternehmensberatung haben wir betont, wie wichtig es ist, dass Cloudanbieter, Plattformunternehmen und ISVs einerseits und Fachhändler, Systemintegratoren und Berater andererseits Hand in Hand arbeiten. Durch solche Partnerschaften können wir die neuesten Technologien schnell auf den Markt bringen und unseren Kunden besser dienen.
Susanne Feldt: Das klingt nach einer Win-Win Situation. Was sind die nächsten Schritte dieses Zusammenarbeit?
Ralf Mühlenhöver: Nun, nach der "Communicate!" haben wir bereits Gespräche mit mehreren Fachhändlern und Systemintegratoren aufgenommen. Wir planen Pilotprojekte und hoffen, bald weitere Partnerschaften bekannt geben zu können.
Daniel Pohlmann: Richtig. Wir bei PMG sind begeistert von den Möglichkeiten die uns VIER als nationaler Anbieter mit seinen meist auch deutschen Partnern bietet, da Datenschutz für uns und unserer Kunden eine zentrale Rolle spielt und wir hier keine Kompromisse – auch nicht beim Patriot Act machen wollen. Wir freuen uns sehr auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit VIER, sowie anderen Cloud- und Plattformanbietern.
Susanne Feldt: Vielen Dank für die Einblicke in die zukünftige Zusammenarbeit von Herstellern und Partnern im Bereich KI!